Christian Röbel

  • Jahrgang 2001
  • Nationalität: deutsch
  • Kategorie: U23

Hallo Chris.

Frage: Schön, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Wie geht es Dir aktuell?

Antwort: Mir geht es aktuell sehr gut. Ich bin froh auch in der momentanen Situation, ohne Einschränkungen, trainieren zu dürfen. Außerdem habe ich mich nach meinem Sturz letztes Jahr im September in Rostock wieder prächtig erholt.

Frage: Wie bist Du eigentlich zum Bahnradsport gekommen und warum ausgerechnet Bahnradsport?

Antwort: Das ist sehr einfach zu beantworten. Als Radsportler fängt man immer als Ausdauer Fahrer an. Man lernt sozusagen erstmal die Grundlagen des Radsports kennen. Straße, Bahn oder Cross, daß sind meistens die 3 Grundlagen die einem zum Anfang nahe gebracht werden. Ab der U17, muss man den Entschluss fassen, sich zu spezialisieren. Mir hat schon immer Bahnradsport mehr Spaß gemacht als auf der Straße Kilometer zu fahren. Es war einfach anspruchsvoller und hat mir mehr Bock gemacht. Mein damaliger Trainer Werner Bittner, hat schon früh erkannt, dass ich die Veranlagungen zum Sprinter habe und hat mich 2015 zum Kurzzeit – Probetraining nach Chemnitz geschickt. Die haben mich kurzerhand nach der Probewoche angenommen und so bin ich zum Bahnradsport gekommen.

Frage: Hast Du Vorbilder im Radsport und wenn ja, wen und warum ist er/sie Dein Vorbild?

Antwort: Damals als ich noch U13/U15 Fahrer war, hatte ich als Vorbild immer Robert Förstemann. Ich weiß noch als in Gera ein Radrennen war, da hab ich mir von ihm voller Freude ein Autogramm geholt. Umso ,,geiler“ war es für mich 2020, bei den Six Days in Bremen mit ihm im Team Deutschland zu fahren. Er war auf anhieb sympathisch und aufgeschlossen. Es war wie ein Kindheitstraum der für mich in Erfüllung gegangen ist, mit ihm zusammen Rennen zu fahren.

Frage: Was bedeutet Dir Dein Rad und fährst Du auch privat Rad oder eher weniger?

Antwort: An sich würde ich mal sagen nicht so viel. Es ist eher die Leidenschaft bzw. der Spaß am Radsport. Die Freundschaften oder Bekanntschaften die man durch den Sport gewonnen hat. Das bedeutet mir viel an diesem Sport. Privat fahre ich eher weniger Rad, da man nach dem Training meistens nicht mehr Kraft bzw. Motivation hat, sich nochmal auf den Bock zu schmeißen. Aber natürlich würde ich im Sommer lieber Rad fahren, um irgendwo hinzukommen als Auto zu fahren.

Frage: Wie sieht Dein Alltag neben dem Sport aus? 

Antwort: Ich mache momentan noch mein Abi bis 2022 und gehe neben dem Leistungssport noch zur Schule. Wenn ich mal Freizeit habe, versuche ich mich meistens zu regenerieren oder auszuruhen. Wenn es mal passt Treffe ich mich aber gerne mal mit ein paar Kumpels und wir quatschen oder machen zusammen ein bisschen Training.

Frage: Wie wichtig sind Dir Freunde und hast Du auch im Sport Menschen, welche Du zu Deinen Freunden zählen würdest?

Antwort: Neben der Familie natürlich einer DER größten Stützen in meinem Leben. Wenn man mal nicht weiter weiß oder ein Problem hat, sind sie immer für einen da, genauso natürlich auch andersherum. Im Sport hat man natürlich auch gute Freunde, wo man sich auch gut sportspezifisch unterhalten kann, was man vielleicht mit Kumpels die mit dem Sport nichts am Hut haben, nicht so gut bequatschen kann.

Frage: Du hattest im letzten Jahr einen schweren Sturz beim Rostocker Sprintercup, in dem auch Carl Hinze, Timo Bichler und Julien Jäger involviert waren. Hast Du Dich gut davon erholt und hast Du infolge des Sturzes irgendwelche Schäden davon getragen?

Antwort: Das stimmt. An diesem Tag hatte ich glücklicherweise mehrere Schutzengel gehabt. Ich habe mir bei diesem Sturz mein rechtes Handgelenk gebrochen und auch glücklicherweise „nur“ den 7. Halswirbelbogen gebrochen. Nach dem Sturz lag ich eine Woche im Krankenhaus. Ein viertel Jahr konnte ich keinen Sport machen. Das war eine harte Zeit für mich, da mein Leben bis dato nur dem Sport gewidmet war. Nach dem Sturz habe ich mich aber prima erholt und bin wieder seit 2 Wochen voll im Training, ohne große Einschränkungen. 

Frage: Was würdest Du als Deinen bisher größten sportlichen Erfolg bezeichnen?

Antwort: Mein bisher größter Erfolg für mich war auf jeden Fall die Six Days in Bremen 2020, wo ich Dritter geworden bin. Was da für eine Stimmung war, kann man einfach nicht beschreiben. Bei unseren nationalen Rennen sind ja sonst immer nur maximal 50 Leute da. Aber eine volle Halle mit über 1000 Leuten, die dir zu applaudieren und zu jubeln ist einfach nur Wahnsinn.

Frage: Kannst Du uns etwas über Deine Zukunftspläne verraten? 

Antwort: Ich versuche auf jeden Fall, dieses Jahr mich wieder an die nationale Spitze ranzukämpfen und meinen Trainingsrückstand wieder aufzuholen. Darüber hinaus versuche ich meine persönlichen Bestzeiten zu verbessern und mich auch schulisch auf das Abitur vorzubereiten. Soviel steht auf jeden Fall schonmal fest.

Danke für Deine Zeit Chris. Ich wünsche Dir für Deine weitere sportliche Karriere alles Gute, maximale Erfolge und unfallfreie Rennen.