
Interview mit Max Walscheid
Max Walscheid – Radprofi
Frage: Frage: Paris Nizza ging nun zu Ende. Wie geht es Dir aktuell?
Antwort: Paris Nizza lief gut. Ich habe das Rennen planmäßig auf der drittletzten Etappe verlassen, beziehungsweise bin zur vorletzten Etappe nicht mehr angetreten, um mich gezielt auf die anstehenden Klassiker vorzubereiten.
Frage: Welche Ziele hattest Du und Dein Team Euch gesetzt und konntet Ihr diese erreichen bzw. seid Ihr zufrieden mit Eurer Leistung?
Antwort: Ziel waren Etappenergebnisse mit Giacomo Nizzolo und ein Gesamtwertungsresultat mit Fabio Aru beziehungsweise mit Sergio Henao und da würde ich sagen, da haben wir beides mittelprächtig erreicht, definitiv nicht zur vollsten Zufriedenheit aber wir haben solides Teamwork gezeigt.
Frage: Letztes Jahr bist Du das erste Mal die Tour de France gefahren. Leider waren die Umstände nicht so gegeben wie in den Jahren davor, es fehlten die vielen Zuschauer am Straßenrand, welche für eine unvergessliche Stimmung sorgen und Euch nach allen Kräften unterstützen. Wie hast Du die Tour empfunden und wirst Du die Tour dieses Jahr erneut bestreiten?
Antwort: Klar wärs mit den üblich vielen Zuschauern schöner gewesen, nichts desto trotz waren trotz der Pandemie einige Leute an der Strecke und ich muss auch sagen, dass es für mich das Rennen nicht besonders eingeschränkt hat. Ich stehe (Stand jetzt) jetzt auf der Longlist der Tour de France, allerdings wird die Nominierung erst ein bis zwei Wochen vor dem Rennen gemacht.
Frage: Soweit ich weiß, hast Du einen Zweijahresvertrag bei Deinem aktuellem Rennstall Qhubeka Assos. Das heißt auch, dass Du Dich dieses Jahr wieder neu empfehlen musst. Welche Ziele hast Du Dir selbst gesetzt in diesem Jahr und würdest Du aus jetziger Sicht gern in Deinem Team auch über dieses Jahr hinaus bleiben wollen?
Antwort: Ja das ist richtig, ich habe einen Zweijahresvertrag unterschrieben, allerdings Ende letzten Jahres, insofern gilt der Vertrag für dieses Jahr und für das nächste Jahr und ich muss mich für keinen neuen vertrag empfehlen. Dafür muss aber erstmal die Zukunft des Teams gesichert werden, aktuell steht der Sponsor nur fürs aktuelle Jahr, fürs nächste Jahr steht die endgültige Finanzierung noch aus.
Frage: Durch Corona habt Ihr natürlich wie auch letzter Jahr, gesonderte Umstände. Wie sehr beeinträchtigt das Ganze Euren sportlichen Ablauf? Also Training und natürlich auch die Rennen. Es ist ja nicht nur mit der erforderlichen Maske getan.
Antwort: Klar verkompliziert Corona die ganze Situation etwas, also vor allem was das Reisen angeht, alles wird logistisch schwieriger aber grundsätzlich bleibt der Ablauf der Selbe. Das Training ist eigentlichs ehr wenig eingeschränkt, ich mache nach wie vor, pandemiebedingt, mein Krafttraining zuhause und nicht wie üblich im Olympiastützpunkt in Heidelberg, ansonsten trainiere ich aber eigentlich völlig normal.
Frage: Ich möchte aber auch gern dem Max Walscheid als Privatperson gern ein paar Fragen stellen. Deinen Traum vom Radprofi hast Du Dir erfüllt aber welche Träume hat Max Walscheid noch im Leben?
Antwort: Bevor ich Radprofi geworden bin, habe ich ein Studium angefangen und das würde ich gerne abschließen nach meiner sportlichen Karriere. Ich habe Medizin studiert und würde dann gerne Arzt werden.
Frage: Welche Entscheidung in Deinem Leben würdest Du aus jetziger Sicht gern rückgängig machen wollen?
Antwort: Da fällt mir keine nennenswerte Entscheidung ein.
Frage: Was würdest Du sagen, für welche Drei Dinge Du im Leben am dankbarsten bist?
Antwort: Gesundheit, meine Familie, meine Freundin, also im Prinzip mein Umfeld und als Drittes nochmal alle Gründe zusammen.
Frage: Bevor ich zur letzten Frage komme, wüsste ich noch gern, auf welche Frage Du momentan überhaupt keine Antwort wüsstest?
Antwort: Wann Corona endlich vorbei ist.
Frage: Zum Schluss komme ich doch noch einmal zum Sport zurück. Ich weiß von André Greipel und Marcel Sieberg, dass echte Freundschaften auch im Profisport möglich sind, ja sogar über viele Jahre bestand haben und auch nach dem Sport ungebrochen sein werden. Hast Du ebenfalls enge Freundschaften im Profisport und wenn ja, zu wem?
Antwort: Ich muss sagen, daß ist im Profisport tatsächlich etwas schwierig, weil man die meisten Leute die man da trifft, nur in seinem Berufsumfeld findet. Beispielsweise gibt’s in meinem Heidelberger Umfeld leider keine Worldtourprofis, nichts desto trotz haben sich da viele Beziehungen und Freundschaften in den Jahren ergeben, tatsächlich habe ich allerdings die besseren Freundschaften im Amateursport geknüpft, weil man da zu den Leuten nach wie vor einen lokalen Bezug hat als in der Worldtour, wo man dann teilweise über viele hundert Kilometer entfernt wohnt.
Hier gehts zu seinem Team Qhubeka