
Interview mit Patrick Reißig
Frage: Mittlerweile dürften Dich nun doch schon einige Leute, vor allem Radsportfans kennen. Kannst Du Dich trotzdem noch einmal kurz vorstellen?
Antwort: Sich selbst vorzustellen ist schon immer sehr heikel, also versuche ich mich auf die Basics zu konzentrieren: Patrick Reißig, 26 Jahre alt, Bundesliga im Team SchnelleStelle. In Topform steht eine 5 vorn auf der Waage und meine Lieblingsfarbe ist natürlich rosa.
Frage: Aktuell fährst Du fürs Bundesligateam SchnelleStelle. Aufgrund der Coronakrise, war im vergangenem Jahr nicht sonderlich viel möglich. Was war dennoch Dein Highlight 2020?
Antwort: Das Bundesligarennen im Sauerland. Mir gefällt es wenn ich in Abfahrten nicht mein Leben riskieren muss um vorn zu sein. Ansonsten war jedes Training, in dem ich meinen Teamkollegen Tobias Magdeburg absprinten konnte, ein gutes Training.
Frage: Wie sieht Dein momentaner sportlicher Alltag aus?
Antwort: Sehr strukturiert. Ich arbeite derzeit als Lehrer an einer Grundschule und bin daher meist vormittags gebunden. Danach geht es für rund 4 Stunden aufs Rad, 5-6mal pro Woche. An Ruhetagen gehe ich laufen und mache Stabi-Training. Langweilig ist es also selten.
Frage: Welche Höhepunkte stehen für Dich in diesem Jahr an?
Antwort: Die Bundesligasaison ist mit all ihren Rennen ein absolutes Highlight. Hier geht es Anfang April in Düren los und es gilt bis in den Oktober einigermaßen solide durch die Serie zu kommen. Ansonsten ist die Profi-DM in Stuttgart ein Termin, den man als deutscher Radsportler rot markieren sollte.
Frage: Kommen wir noch einmal kurz zurück zu Deinem Team SchnelleStelle. Fühlst Du Dich wohl im Team und gab es schon Angebote von anderen Teams und wenn ja von wem?
Antwort: Wir sind ein absolut geiles Team, was dieses Jahr nochmal wesentlich umgestellt wurde. Ich denke, dass wir dadurch eher gewonnen haben und müssen nun versuchen die Truppe schnell erfolgreich zu machen. Ein Angebot vom FC Bayern liegt mir nicht vor, nein.
Frage: Du bist jetzt 26 Jahre alt. Wo siehst Du Dich in, sagen wir mal, 5 Jahren?
Antwort: In der spanischen Sonne trainieren um in knappen 2 Monaten bei 2 Grad und Nieselregen aus der 5 Mann-Verfolgergruppe im Sprint um Platz 9 in Düren doch nur 12ter zu werden. Die Fahrt nach Hause ist dann immer undankbar.
Frage: Und zum Schluss noch eine letzte Frage. Würdest Du Dich mit Deinen jetzigen Erfahrungen immer wieder für Radsport entscheiden oder doch eher für eine andere Sportart? (wenn nein, für welche andere Sportart?)
Antwort: Ja! Absolut! Obwohl die Klamotten der Dressurreiter schon auch cool sind und man bei Darts „Bier trinken“ auch „trainieren“ nennen kann… ich bleibe beim Radsport.